Visualisierung Atrium und Treppenanlage Si-M © Architect: HDR | Image: IMAGINA | Visual Collaboration

Spatenstich für die Medizin der Zukunft

[Berlin, 23.07.2021] In Berlin entstehen für die strategische Partnerschaft zwischen Charité und Technischer Universität Berlin zwei innovative Zentren für die Erforschung und Entwicklung neuartiger biomedizinischer Technologien. Die Konzeption der Neubauten „Der Simulierte Mensch“ (Si-M) und „Berlin Center for Advanced Therapies“ (BeCAT) ist auf die Anforderungen der einzelnen Forschungsprojekte ausgerichtet und bietet mit räumlichen Gegebenheiten und passgenauer Ausstattung optimale Rahmenbedingungen für die wissenschaftlichen Arbeiten.

KREBS+KIEFER erbringt bei der Planung beider Objekte die Leistungen der Tragwerksplanung, der Bauphysik sowie im Projekt Si-M auch die Leistungen des vorbeugenden Brandschutzes.

 

Das innerstädtische Forschungszentrum „Der Simulierte Mensch“ bietet mit fast 4.000 Quadratmetern Nutzfläche rund 140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, menschliche Zell- und Organfunktionen zu modellieren. Diese interdisziplinäre Arbeit an der Schnittstelle zwischen Medizin und Ingenieurwissenschaften wird anhand künstlicher Humanmodelle statt mit Tierversuchen durchgeführt. Dies eröffnet neue Forschungsansätze wie beispielsweise im Bereich der Immuntherapie von Krebserkrankungen.

Das Gebäude beinhaltet drei Laboretagen sowie zwei Etagen, die dem Austausch sowohl zwischen Forschenden als auch mit der Öffentlichkeit dienen.
Das Herzstück dieser Kommunikation bildet das Theatron. Dieser runde, stützenfreie Vorlesungssaal und die offene Verbindung der Etagen über ein Atrium mit einer repräsentativen Treppenanlage waren die besondere Herausforderung in der Konzeptionierung des Tragwerks. Die Lösung in der Tragwerksplanung von KREBS+KIEFER lag in der modellstatischen Analyse der räumlichen Struktur.

Eine gemeinsame Bodenplatte und eine gemeinsame Nutzung der Technikzentrale verbindet das Si-M mit dem BeCAT, dem zweiten Neubau des Campus für Bio- und Medizintechnologie.

 

Das „Berlin Center for Advanced Therapies“ forscht an der Entwicklung und Herstellung von gezielten Zellpräparaten, die die Gesundheit von Erkrankten wiederherstellen, den sogenannten „Advanced Therapie Medicinal Products“ (ATMP). Regenerative Medizin, Hämatologie und Onkologie sind hierbei besondere Schwerpunkte.
Es galt die spezifischen Anforderungen an die Laborflächen mit Ausführung von Reinräumen umzusetzen. Durch die Interaktion zwischen Statik einerseits und Baudynamik andererseits wurden die hohen Schwingunganforderungen beim Tragwerk erfasst. Die Anordnung von Splitlevels führte zur Optimierung der Gebäudekubatur.

Ebenso wie Si-M orientiert sich die Planung und Ausführung BeCAT an den Qualitäten des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen.

 

Der Spatenstich am 2. Juli ist ein Meilenstein in der mit knapp 70 Mio € bezifferte Umsetzung der beiden Forschungsbauten, die vorraussichtlich 2023 abgeschlossen sein wird.