Hochregallager und Funktionsbereich SUND © KREBS+KIEFER

Neue SUND Firmenzentrale im klimaneutralen, naturnahen Gewerbepark

[Hamburg, 28.01.2022] Im Hamburger Stadtteil Rahlstedt entwickelt sich der Victoria Park auf einer Gesamtfläche von 34 ha aktuell zu einem der attraktivsten Gewerbeparks Deutschlands.

Zusammen mit dem angrenzenden Minerva Park und Merkur Park wird Investoren die Entwicklung moderner Gewerbeimmobilien innerhalb eines klimaneutralen und naturnahen Gewerbeparks geboten. Im Oktober 2021 fand nun das Richtfest der neuen Firmenzentrale der SUND Holding GmbH + Co. KG statt.

Die neue Firmenzentrale besteht aus einem Verwaltungsgebäude, einem Funktionsbereich sowie einem Hochregallager. KREBS+KIEFER verantwortet vor Ort am Standort Hamburg die Leistungen der Tragwerksplanung LP 2-5, des vorbeugenden Brandschutzes, der thermischen Bauphysik sowie der Bau- und Raumkaustik. Zudem führt KREBS+KIEFER für das gesamte Bauvorheben die Zertifizierung nach DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) in Platin durch. Das Ziel während des Baus, des Betriebs und der späteren Entsorgung der Baustoffe ist entsprechend dem „Cradle-to-Cradle-Prinzip“ die Schonung natürlicher Ressourcen. Hierzu werden bereits in der Planungsphase mit allen Baubeteiligten verschiedene Grundlagen ermittelt und Ziele definiert,  welche während der Ausführung kontinuierlich überwacht werden.

Das Hochregallager bildet das Herzstück des Bauvorhabens. Mit einer Grundfläche von ca. 149 x 51 m und einer Höhe von etwa 21,5 m ergibt sich ein Bruttorauminhalt des Lagers von über 160.000 m³. Das Lager ist mit Regalen in Stahlbauweise bestückt, wird voll automatisiert betrieben und verfügt über eine Oxy-Reduct Anlage. KREBS+KIEFER hat die dazugehörige Bodenplatte in Massivbauweise geplant. Diese unterliegt den Anforderungen der Norm FEM 9.831, welche die Berechnungsgrundlagen für Regalbediengeräte definiert. Um die hohe Anforderung an die Verformungsdifferenz von l/1500 zwischen den einzelnen Stützreihen der Bodenplatte zu erfüllen, wurden umfangreiche Bodenverbesserungsmaßnahmen mittels CMC-Pfählen im Raster von 2,80 x 2,80 m vorgenommen. Am südlichen Ende des Hochregallagers schließt ein viergeschossiger Stahlbetonriegel an, der eine spätere Erweiterung des Hochregallagers an dem Gelände ermöglicht.

Der Funktionsbereich ist als eingeschossige, teilunterkellerte Halle in Massivbauweise geplant. Das Tragwerk wurde zum Großteil in Voll- und Halbfertigteilbauweise erstellt. Die Halle teilt sich in eine Be- und Entladezone sowie eine Funktionsfläche auf. Die Be- und Entladezone grenzt mit insgesamt 24 Verladerampen an den Verladehof an. In der Funktionsfläche wird die Verteilung der Ware über Förderbänder in das Hochregallager vorgenommen. Die Herausforderung für die Tragwerksplanung stellte hier der außergewöhnlicher Bauablauf dar. Um den hohen Anforderungen an die Oberflächenqualität der Decke über UG gerecht zu werden, entschied das verantwortliche Bauunternehmen, zunächst das Dach und anschließend die Decke über der Tiefgarage zu erstellen. Das Tragkonzept wurde seitens KREBS+KIEFER entsprechend angepasst, sodass die Fertigteilstützen als Kragstützen von der Gründung bis zum Dach über eine Höhe von bis zu 13 m ausgebildet wurden. Für die biegesteife Montage am Stützenfuß wurden individuelle Einbauteile geplant und verbaut. Aufgrund des Bauablaufes waren für die Bemessung der Stützen i. d. R. die Bauzustände maßgebend. Unterhalb der Be- und Entladezone befindet sich der Großteil der Tiefgarage, welche über das Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes erreicht werden kann.

Das Verwaltungsgebäude wurde als viergeschossiger, teilunterkellerter Massivbau in Stahlbetonbauweise realisiert. Die Fassadenstützen wurden in Vollfertigteilbauweise erstellt, ein Großteil der Wände in Halbfertigteilbauweise. Punktgestützte Decken zeichnen das Tragwerk des Bürogebäudes aus. Diese Strukturen ermöglichen dem Bauherrneine maximal flexible Flächennutzung sowie zukünftige potentielle Nutzungsänderungen. Zur Realisierung eines stützenfreien, weitgespannten Eingangsbereichs wurde geschossweise ein Stahlverbundträger verbaut. Zur optimalen Auslegung der verglasten Flächen wurde der thermische Komfort und die Tageslichtverfügbarkeit in den Büroräumen untersucht. Für die Raumakustik der Open Space Bereiche wurden diese mittels Strahlenverfolgung simuliert.

Die Fertigstellung des Verwaltungsgebäudes, des Funktionsbereich sowie dem Hochregallager ist für Juli 2022 vorgesehen.


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