Neubau RUN, Universitätszentrum für ultraschnelle Nanoskopie Regensburg © KREBS+KIEFER

Meilenstein zur Erforschung des Nanokosmos

[Regensburg, 17.10.2022] Die Universität Regensburg wird um ein komplexes Forschungsgebäude erweitert. Am 17. Oktober fand das Richtfest des „Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy“ – kurz: RUN statt, welches zukünftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das Arbeiten an innovativen Verfahren zur Erforschung des Nanokosmos ermöglichen wird. KREBS+KIEFER erbrachte die HOAI Leistungen für die Leistungsphasen 1 bis 6 sowie für die Leistungsphase 8.

Die feierliche Zeremonie wurde von offizieller Seite von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, dem bayerischen Wissenschaftsminister Markus Blume, Christian Bernreiter, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr und Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel sowie zahlreichen Ehrengästen begleitet. Das Staatliche Bauamt Regensburg hat die Projektleitung des Forschungsbaus inne, dessen Inbetriebnahme als neues Kompetenzzentrum für ultraschnelle Nanoskopie bereits für Ende nächsten Jahres avisiert ist.

Der Neubau besteht aus zwei Bauteilen mit unterschiedlicher Struktur und Nutzung. Eine Teilung der beiden Bauteile durch eine durchgehende, vollständige Bauwerksfuge ermöglicht die vollständige Entkopplung von Schwingung- und Schalleinwirkungen.

Der oberirdische Gebäudeteil beherbergt die Büroeinheiten, Seminarräume, einen Konferenzraum, Nasslabore sowie die haustechnischen Anlagen. Dieses Bauteil mit rund 24 Meter Breite und 53 Meter Länge besitzt zwei oberirdische Vollgeschosse sowie ein Staffelgeschoss für die Haustechnik. Das Untergeschoss U1 ist ein vollflächiges Untergeschoss, das U2 ist nur in Teilbereichen vorhanden.

Der zweite Baukörper ist das eigenständige Präzisionslaborgebäude, in welchem in einzelnen Reinraumzellen acht Mikroskopielabore angeordnet sind. Das Bauteil ist auf eine 1,20 Meter starke Bodenplatte gegründet und vollständig unterirdisch errichtet, um den hohen Anforderungen an Erschütterungsschutz und Einwirkung von Magnetfeldern zu entsprechen. Es besteht aus tragwerksplanerischer Sicht im Wesentlichen aus einem allseitig geschlossenen, eingeschossigen Kubus mit einer Zwischenwand sowie einigen Zwischenstützen. Die im Bereich des Zugangs zum ersten Bauteil angesiedelten Sanitär- und Lagerbereiche wurden mittels ein Stahlbetonwänden sowie einer Stahlbetonzwischendecke realisiert.

Herausfordernd aus statischer Sicht war die Minimierung der Setzungsunterschiede zwischen den beiden Baukörpern. Sowohl für die haustechnische Leitungsführung vom oberirdischen zum unterirdischen zweiten Bauteil, als auch die Abdichtung der Gebäudefuge, war der Setzungsunterschied auf maximal 2 cm zu begrenzen, um eine störfreie Forschungsumgebung zu schaffen. Entscheidend bei der Planung der Statik und der Bauabfolge war die Berücksichtigung des Zeitpunktes der eintretenden Setzungen in Abhängigkeit der Last, die durch den jeweiligen Baufortschritt beeinflusst wurde.


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