Vortrag von Herrn Dr. Retzepis © KIT

Impulsvorträge zum Konstruktiven Ingenieurbau am KIT

[Karlsruhe, 31.05.2022] Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) fand eine Informationsveranstaltung zum Konstruktiven Ingenieurbau statt. Mit vier Impulsvorträgen wurde den Studierenden die Vielfalt des Konstruktiven Ingenieurbaus näher gebracht. Zu den referierenden Experten gehörte mit Dr. Ioannis Retzepis auch ein Spezialist von KREBS+KIEFER.

Die Organisation erfolgte vom Institut für Massivbau und Baustofftechnologie (IMB) und von der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine (KIT Stahl- und Leichtbau und KIT Holzbau und Baukonstruktionen), die Moderation der Veranstaltung durch Herrn Prof. Dr. Alexander Stark, der die Professur für Massivbau am KIT innehat.

Den ersten Impulsvortrag mit dem Thema „Brückenbau gestern – heute – morgen“ trug Herr Dr. Ioannis Retzepis, Geschäftsführer von KREBS+KIEFER, vor. Herr Retzepis erläuterte am Beispiel der Kienlesbergbrücke in Ulm, neben den Anforderungen an den Brückenbau und den funktionalen Aspekten, auch die sozialen Komponenten des Brückenbaus. Praxisnah erfuhren die Anwesenden, welche drei Voraussetzungen für einen gelungenen Brückenbauwerksentwurf zu beachten sind. In seinem Vortrag zeigte Herr Retzepis die Entwicklung der Tragsysteme von historischen Brücken über den modernen Brückenbau bis hin zu künftigen Entwicklungen im Brückenbau. Konkrete Beispiele und Hinweise erhielt das interessierte Publikum zur Planung mittels BIM, der weiteren Entwicklung über den digitalen Schatten bis zum digitalen Zwilling. In seinem Vortrag ging Herr Retzepis auf die gesamtheitliche Life-Cycle-Analyse im Brückenbau ein, in der Aspekte der CO2-Neutralität, der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes berücksichtigt werden. Weiterhin als Impuls thematisiert wurde das „Ingenieurwesen 4.0“, welches zukunftsorientiert Ansätze verfolgt, die unter Berücksichtigung der technologischen Möglichkeiten, wie z.B. mittels künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) ein effizientes Ingenieurwesen forcieren.

Nach der zeitlichen Entwicklung des konstruktiven Brückenbaus wurde in einem zweiten Vortrag das Thema „Konstruktiver Ingenieurbau von der Höhe ins Tiefe“ behandelt. Herr Dr. Slobodan Kasic erläuterte zunächst die Aussteifungssysteme von Hochhäusern und ging dabei besonders auf die Gründung von Hochhäusern und die Möglichkeit der Ausbildung einer mehrgeschossigen UG-Konstruktion in Deckelbauweise ein. Nach dem Exkurs in die Höhe nahm Herr Kasic die Studierenden in seinem Vortrag mit in die Tiefen des Tunnelbaus – vom maschinellen Vortrieb bis zur Deckelbauweise.

Abgerundet wurde die Impulsreihe durch weitere Vorträge von Herrn Dr. Ralf Egner mit dem Thema „Holzhybridbauweise in Erdbebenzone 3 am Beispiel des Projekts Hechinger Eck Tübingen“, sowie Herrn Dr. Andreas Fäckes Spezialthema aus der Baudynamik „Bewertung von Erschütterungen beim Rückbau durch Sprengung auf die Nachbarbebauung, Beispiel: Kühltürme in Philippsburg“.

Im Anschluss an die Vorträge fand in lockerer Runde bei Brezeln und Getränken ein reger Austausch zwischen den Experten und den Studierenden statt. „Es entwickelten sich sehr schöne und informative Gespräche. Ich habe den Eindruck, dass die Studierenden einen guten Überblick vom Konstruktiven Ingenieurbau gewinnen konnten.“, zieht Dr. Ioannes Retzepis ein Resümee der gelungenen Veranstaltung.

Die Veranstaltung wurde positiv von den Studierenden angenommen und soll im nächsten Semester wiederholt werden.