Hochwassersperrtor Ladenburg, Ponton mit SPMTs, Traverse und Verschlusskörper © KREBS+KIEFER

Hochwassersperrtor Ladenburg

[Ladenburg, 08.07.2022] Nach Inbetriebnahme des neuen Hochwassersperrtors und Übernahme der Anlage in Ladenburg durch das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Heidelberg, wurde in einem weiteren Schritt der Rückbau des alten 40 Meter breiten Sperrverschlusses realisiert.

KREBS+KIEFER ist mit der Planung und Überwachung des Hochwassersperrtors beauftragt und ist hierbei auch für das Prüfen des Rückbaukonzeptes und Überwachen des Rückbaus der alten Anlagenteile zuständig.

 

Der herausfordernde Rückbau des Sperrverschlusses erfolgte unter Federführung eines Nachunternehmers der Bauarge am 08. und 09. Juli 2022 mit einem speziellen Verfahren. Hierfür wurde ein 60 Meter langes und 12 Meter breites Ponton mit zwei selbstangetriebene Modulfahrzeugen (Self-Propelled Modular Transporter (SPMT)) bestückt. Diese Fahrzeuge sind in der Lage auf der Stelle zu drehen, haben in jeder Achse Hydraulikzylinder, mit denen die Höhe angepasst werden kann und ermöglichen somit einen reibungslosen Schwerlasttransport.

Beim Hochwassersperrtor Ladenburg wurde das schwimmende Ponton mit den SPMTs unter den alten ca. 190 Tonnen schweren Verschlusskörper (Doppelschütz) gefahren. Die SPMTs wurden mit Stapelelementen beladen und zur Lastverteilung zusätzlich Traversen aufgelegt. Diese Konstruktion auf dem schwimmenden Ponton wurde im Vorfeld in einer Stabilitätsberechnung vom Nachunternehmer der Bauarge nachgewiesen und durch einen Prüfingenieur geprüft.

In einem nächsten Schritt wurde das alte Sperrtor ca. 1,70 Meter hochgehoben und somit nach vorherigem Abbruch der Antriebshäuser in die Höhe über Planie gebracht. Dieses wurde durch Lenzen des Pontons und weiterem Anpassen der Höhe mittels der Pressen im SPMT erreicht. Sobald die Zielhöhe erreicht war, wurde das Sperrtor mittels der SPMTs gedreht, um so zwischen die Widerlager zu passen. Durch den eingeschränkten Abstand zwischen benachbarter Straßenbrücke und neuem Sperrtor war eine Drehung um 90° nicht möglich. Die Gesamtkonstruktion wurde daher erfolgreich umgelagert und mit Hilfe von Stapeln und Pressen abgesenkt. Im Anschluss wurde der Verschluss wieder von den SPMTs übernommen, auf Minimalhöhe abgesenkt und in Längsrichtung des Pontons gedreht. Unter Zuhilfenahme des Schubschiffes konnte der Verschluss in den naheliegenden Hafen von Ladenburg gezogen, die SPMTs herausgefahren und zur Verwertung dann abtransportiert werden.