Experten des Hessischen Brandschutztags (v.l.n.r. stehend: Oliver Hilla, Joachim Exler, Dr. Dietmar Schelb; sitzend: Prof. Dr. Ulrich Dietmann, Bernd Gossmann, Sandra Matzenauer) © AKH/Christoph Rau

Hessischer Brandschutztag 2022

[Darmstadt, 30.03.2022] Gesetzesänderungen, Verordnungen, Richtlinien, Normen… Zu Veränderungen der Regelwerke sowie aktuellen Herausforderungen im planerischen Brandschutz tagte am 23.03.2022 der Hessische Brandschutztag. Erneut virtuell erhielten interessierte Zuschauer einen Einblick in die Brandschutz-Szene. KREBS+KIEFER Geschäftsführer Prof. Dr. Ulrich Dietmann gehörte zu den Referenten und moderierte den Kongress.

Über einen Live-Stream erreichten die sieben Referenten mehr als 370 Personen, die sich zugeschaltet hatten. Der sechste Hessische Brandschutztag bot vor allem Architektinnen und Architekten, Brandschutzfachplanern sowie Mitarbeitenden in Bauaufsichtämtern eine Möglichkeit, sich von hochkarätigen Experten aus Bauämtern, der Feuerwehr und der Forschung über aktuelle Herausforderungen sowie deren praktische Umsetzung informieren zu lassen. Herr Joachim Exler, Präsidiumsmitglied der Architektenkammer Hessen, eröffnete die Veranstaltung und übergab den Staffelstab an Dr. Ulrich Dietmann, der die Vortragsreihe mit Neuigkeiten im Hessischen Brandschutz- und Baurecht startete und anschließend durch das vierstündige Programm führte.

Das Publikum an den Bildschirmen hatte unter anderem die Möglichkeit die Realisation von Holzbauten in der Praxis aus Sicht einer Bauaufsicht kennenzulernen. Frau Dipl.-Ing. Sandra Matzenbauer, Leiterin der Bauaufsicht Wiesbaden, stellte neben den Rechtsgrundlagen auch zwei Wiesbadener Projekte vor. Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses bildete das Thema Elektromobilität. Dr. rer. nat. Dietmar Schelb vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Brandschutzstelle, präsentierte in diesem Themengebiet Besonderheiten und Risiken von Li-Ionen Batterien und anderen Alternativantrieben, wie sie als Brandursache vermehrt anzutrefffen sind. Das Stadtbild hat sich durch E-KFZs, E-Scooter und E-Bikes stark verändert, die alternativen Fortbewegungsmittel sind in den Alltag integriert. Das sich hiermit aber auch neue und zu lösende Anforderungen hinsichtlich beispielsweise Brandlasten in Garagen oder auch Ladestationen in Gebäuden ergeben, berichtete Prof. Dr. Ulrich Dietmann. Er referierte über die Auswirkungen der Elektromobilität auf den vorbeugenden Brandschutz und ging dabei nach einer Erläuterung der Komponenten der Elektromobilität auf typische Brandereignisse, Brandrisiken und aktuelle bauordnungsrechtliche Anforderungen ein. Dietmann setzte sich in seinem Fazit kritisch mit fehlenden oder wenig aussagekräftigen Erhebungen zum Thema E-Scooter und E-Bikes hinsichtlich des vorbeugenden Brandschutzes auseinander.
Parallel zu den Vorträgen gab es für alle teilnehmenden Zuschauer die Möglichkeit über einen Live-Chat in direkten Austausch mit den Vortragenden zu gehen. Das Angebot wurde rege genutzt, um einerseits Fragen zu erörtern und andererseits das persönliche Netzwerk zu erweitern und Kontakte zu knüpfen.

Der nächste Hessische Brandschutztag ist für März 2023 geplant.


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