Der Hermannsteg in Freiburg nach der Instandsetzung

Hermannsteg in Freiburg nach Blitz-Instandsetzung wieder für den Verkehr geöffnet

[Freiburg, 28.07.2023] Nach nur neunmonatiger Planungs- und Bauzeit wurde anlässlich des am 28.07.2023 beginnenden Schlossbergfests in Freiburg die instandgesetzte Fuß- und Radwegbrücke über dem Schlossbergring ("Hermannsteg") wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Schlossbergring, der die Freiburger Innenstadt vom östlich angrenzenden Schlossbergareal trennt, ist ein wichtiger Verbindungspunkt für Fußgänger und Radfahrer. Eine bedeutende Überführung über diesen vierspurigen Ring mit Anliegerstraße ist der "Hermannsteg" - eine etwa 40 Meter lange Fuß- und Radwegbrücke.

Besonders bemerkenswert an der Spannbetonkonstruktion dieser Brücke ist das nur einseitig vorhandene Widerlager auf der östlichen und höher gelegenen Schlossberg-Seite. Am anderen Ende des Bauwerks befindet sich ein auskragendes Feld, das über außenliegende Spannglieder im Baugrund verankert ist. Der Zugang von der Innenstadtseite erfolgt über eine seitlich am Überbauende angehängte Treppenkonstruktion.

Das im Jahre 1969 errichtete Bauwerk wies massive Schäden an den Gesimsflächen auf, die durch abplatzenden Beton die Verkehrssicherheit der darunter verlaufenden Verkehrsflächen gefährdeten. Außerdem wiesen die Hüllrohre der außenliegenden Spannglieder oberflächige Beschädigungen auf.

Die Stadt Freiburg beschloss kurzfristig, Mittel für eine umfassende Instandsetzung bereitzustellen, um das Bauwerk zu erhalten. Das Garten- und Tiefbauamt Freiburg hat sich daraufhin Anfang Oktober 2022 an KREBS+KIEFER gewandt, um den ambitionierten Plan, die Planung und Ausführung der Instandsetzung des Hermannstegs vor dem Beginn des Schlossbergfests am 28.07.2023 abzuschließen, zu verwirklichen.

Mit Auftrag vom 15.11.2022 gelang es dem Team in Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Konstrukteursteam in Karlsruhe in Rekordzeit die beauftragen Leistungen der Objekt- und Tragwerksplanung zum Jahreswechsel 2022/ 2023 umzusetzen. Die darauffolgende Umsetzung der Instandsetzungsmaßnahme wurde ebenfalls vom Freiburger Team in der Funktion der Bauoberleitung mit örtlicher Bauüberwachung begleitet. Abschließend erfolgte dann die Durchführung der 1. Hauptprüfung nach DIN 1076 an den instandgesetzten Bereichen des Bauwerks inklusive der Aktualisierung der Konstruktionsdaten im Bauwerksbuch.

Das Projekt stellt ein beeindruckendes Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit und das langjährig aufgebaute Vertrauen zwischen dem Auftraggeber und KREBS+KIEFER dar. Deutlich wird hierbei auch, wie gut die Zahnräder im Team und zwischen den Geschäftsbereichen bei KREBS+KIEFER ineinandergreifen – eine wichtige Voraussetzung, um „mal eben die Instandsetzungsplanung einer Brücke einschieben zu können“.

Mit der erfolgreichen Instandsetzung des Hermannstegs konnte die Verkehrssicherheit und Funktionalität dieser wichtigen Brücke wiederhergestellt werden. Das Projekt zeigt, wie durch sorgfältige Planung, fachkundige Umsetzung und eine starke Partnerschaft zwischen Auftraggeber und KREBS+KIEFER bedeutende Infrastrukturprojekte realisiert werden können.

 

Technischer Hintergrund:

Die Brückenfläche (Oberseite des Überbaus) wurde abgestrahlt und mit einer bituminösen Dichtbahn mit Gussasphaltaufbau erneuert.  Dabei wurden die, vorab über eine Bauwerksdiagnostik ermittelten, chloridkontaminierten Bereiche abgetragen. Das Bauwerk erhielt außerdem eine neue Kappe samt Geländer. Die Entwässerung wurde als Längsrinne neugestaltet (bisher Punktabläufe) und die Übergangskonstruktion zur Treppenanlage wurde samt Konsole erneuert.

Bei der bestehenden Treppenanlage wurde der schadhafte und chloridbehaftete Beton mit Hochdruckwasserstrahl abgetragen und danach wieder mit Spritzmörtel reprofiliert und durch ein Oberflächenschutzsystem geschützt. Die Hüllrohre der außenliegenden Spannglieder des auskragenden Feldes wurden mit einem neuen Korrosionsschutz versehen und im Sockelbereich durch einen Betonkranz geschützt.