KREBS+KIEFER Experten vor Ort: Das Projektteam der Tragwerksplanung am Grundstein (v.l.n.r. Annika Salemons, Nicole Kappei , Carin Jahnel, Rainer Schober, Dagmar Merz, Tobias Höfelmayr, Paschalis Ferrraro) © KREBS+KIEFER

Grundsteinlegung für die Heinrich-Hoffmann-Schule, dem neuen Bildungscampus an der Darmstädter Stadtmauer

[Darmstadt, 04.05.2022] In Darmstadts Stadtmitte fand am 25.04.22 die Grundsteinlegung zum Neubau eines der größten Schulbauprojekte der Kommune statt. Die Stadt Darmstadt plant auf dem Gelände zwischen Jugendstilbad und Woogsplatz den Neubau einer Grundschule, einer Kindertagesstätte sowie einer Einfeld-Turnhalle. KREBS+KIEFER ist mit den Fachbereichen Tragwerksplanung, Bauphysik und Brandschutz an der Planung des Bauvorhabens beteiligt.

Die wachsende Schüleranzahl sowie ein steigender Bedarf an Betreuungsplätzen für Krippen- und Kindergartenkinder machent die Neubauten erforderlich, welche die alte, nicht mehr den baulichen und pädagogischen Ansprüchen genügende, Heinrich-Hoffmann-Schule ersetzen. Bis zu 300 Schüler und etwa 100 jüngere Kinder sollen bereits im Sommer 2023 die Räumlichkeiten belegen können.

Architektonisch werden die Schule, die Kita und die Turnhalle in drei eigenständige Gebäude aufgeteilt, die jedoch optisch als Geschwister einer Familie erkennbar zusammengehörig gestaltet werden. Durch die Segmentierung werden Sichtachsen zu prägenden Elementen wie der Stadtmauer mit dem Hinkelsturm, dem Jugendstilbad und dem Woogsplatz freigehalten. Die Gebäude fügen sich mit dem reduzierten Maßstab in die umgebende Bebauung ein und gliedern durch Form und Positionierung die umliegenden Freiräume. Das komplexe Raumgeflecht wird den vielfältigen Anforderungen und gewünschten Mehrfachnutzungen gerecht und gewährleistet die Durchlässigkeit des Standortes.

Ein wichtiger Aspekt bei der Planung und Ausführung der Neubauten ist das Thema Natur- und Klimaschutz. Regenwasserspeicherung und Photovoltaikanlagen sind ebenso berücksichtigt wie Dachbegrünungen. Neben geplanten Ersatznistkästen und -pflanzungen werden beispielsweise zur Reduzierung des Einsatzes grauer Energie die nichttragenden Wände als Holzkonstruktionen entwickelt. Grundsätzlich ist die Grundkonstruktion der Schule, der Kita sowie des Untergeschosses der Turnhalle jedoch in Stahlbetonbauweise vorgesehen. Die massiven Bauteile, wie beispielsweise die Flurwände und die erdberührten Bauteile, gewährleisten eine robuste, nachhaltige und sich auf den sommerlichen Wärmeschutz positiv auswirkende Tragkonstruktion. Kollisionen mit den Haustechniktrassen werden durch die Ausbildung mittels Flachdecken vermieden und erlauben einen wirtschaftlichen Verzug von Medienleitungen. Über dem Stahlbetonuntergeschoss der Turnhalle ist eine Holzkonstruktion angeordnet, die lediglich im Bereich des Treppenhauses sowie Aufzugschachtes Stahlbetonwände besitzt. Die Deckensysteme hier werden aus Brettsperrholzelementen unterschiedlicher Stärke sowie weit gespannten Brettsperrholz-Rippenelementen ausgeführt. Über dem Sportfeld sind Holzfachwerkbinder vorgesehen.
In den aufgehenden Geschossen ist jeweils eine hinterlüftete Fassade aus Holzlamellen geplant. Großzügig verglaste Elemente ermöglichen im Gebäudeinneren viel Tageslicht für den neuen Bildungscampus im Herzen Darmstadts.