Abbruch des Überbaus © KREBS+KIEFER

4.000 Tonnen Stahlbeton in 56 Stunden: Abbruch Zentralbauwerk Süd am Darmstädter Kreuz

[Darmstadt, 06.06.2023]: Weil sie nicht mehr die Mindeststandards erfüllen, muss ein Großteil der Brückenbauwerke in Deutschland saniert oder abgerissen und neugebaut werden. Dazu gehören auch die Brückenbauwerke des Darmstädter Kreuzes. Am Wochenende vom 12. bis 15.05.2023 fanden die Abbrucharbeiten für das Zentralbauwerk (ZBW) Süd satt.

KREBS+KIEFER ist mit der Bauoberleitung (BOL), der örtlichen Bauüberwachung (BÜ) sowie der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo) beauftragt. Auftraggeber des Projekts ist die Autobahn GmbH.

4.000 Tonnen Stahlbeton in 56 Stunden: Voller Einsatz der BOL/BÜ von KREBS+KIEFER. Als wichtiger Schnittpunkt der Autobahnen A 5 und A 67 muss das Darmstädter Kreuz nach rund 60 Jahren aufgrund altersbedingter Schäden erneuert werden. Bis zur geplanten Fertigstellung Ende 2024 müssen die vier alten Brückenbauwerke (Overfly Nord, Overfly Süd und das aus zwei Teilen bestehende Zentralbauwerk) weichen. Der Abbruch der Brückenbauwerke Overfly Nord und Zentralbauwerk Nord fand bereits über das Nikolauswochenende in 2020 satt. Mit dem Abbruch des Zentralbauwerks Süd am zweiten Maiwochenende 2023 wird die Baufreiheit für den Neubau geschaffen. Die aus ca. 4.000 t Stahlbeton bestehende Brückenkonstruktion wurde abgebrochen und  der Verkehr von den Richtungsfahrbahnen Basel und Köln bis Anfang Mai 2023 vom alten ZBW Süd auf das schon neu gebaute ZBW Nord umgelegt.

Während der 56-stündigen Vollsperrung der Verkehrsbeziehungen Frankfurt – Basel und Mannheim sowie Mannheim - Frankfurt erfolgte der Abbruch des alten ZBW Süd. Dazu gehörten u. a. der Rückbau von Schutzeinrichtungen sowie das Herstellen von Fallbetten mit einer Schütthöhe von ca. 1,00 m Boden. Für den Abbruch des ZBW Süd waren fünf Bagger mit Hydraulikscheren, Meißeln und Zangen im Einsatz. Der Abbruch der Bauwerke wurde in den nachfolgenden vier Schritten durchgeführt:
1.         Rückbau der Kragarme
2.         Rückbau des Überbaus
3.         Rückbau der Pfeiler und Widerlager
4.         Rückbau der Pfeilerfundamente

Aufgrund des nebenan bereits errichteten neuen ZBW Nord, konnte das ZBW Süd nur von einer Seite (Südseite) abgebrochen werden. Um ein seitliches Kippen zu verhindern, wurden vorab Kippsicherungen und Längsfesthaltungen eingebaut. Zudem wurden die neue Stahlkonstruktion sowie die neuen Pfeiler des ZBW Nord in den Achsen 20 und 30, die je ein Lager der Teilbauwerke Nord und Süd aufnehmen, vor Beschädigungen durch den Abbruch geschützt. Anschließend wurden zunächst die Kragarme und dann der Überbau von Steg zu Steg in allen Feldern parallel abgebrochen. Durch Hohlkörper in den vier Feldern des Überbaus konnten die Bagger den Überbau Steg- und Feldweise mit Hydraulikscheren, Meißeln und Zangen gleichmäßig abbrechen.

Parallel zu den Abbrucharbeiten wurden die Abbruchmassen von den Fallbetten entfernt und im Baufeld außerhalb der Autobahn zwischengelagert. Nach Abschluss der Abbrucharbeiten wurden die Fallbetten zurückgebaut, die Fahrbahn gereinigt, die Schutzmaßnahmen zurückgebaut, die Verkehrsführung wiedereingerichtet und anschließend die Verkehrsfreigabe nach erfolgter Befahrung erteilt. Die Abbrucharbeiten verliefen nach Plan und ohne besondere Vorkommnisse.

Das neue ZBW Süd wird voraussichtlich Ende 2024 fertig sein und für den Abbruch des Bestandsbauwerks Overfly Süd steht noch eine weitere Wochenendsperrung an.