Ansicht Mittelteil der Talbrücke © KREBS+KIEFER
Ansicht Mittelteil der Talbrücke © KREBS+KIEFER

2. Preis für die Saaletalquerung: Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2025

[Konstanz, 19.09.2025] – Die Saaletalquerung bei Bad Kösen wurde für ihre herausragenden Ingenieurleistungen mit dem renommierten Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2025 ausgezeichnet. In der Kategorie „Baukultur“ erhielt die Brücke den 2. Preis. Die feierliche Preisverleihung fand am 19. September 2025 im historischen Konzilgebäude in Konstanz statt. KREBS+KIEFER war in diesem Projekt für die Entwurfsplanung, die Ausschreibung sowie die statisch-konstruktive Prüfung der Ausführungsplanung verantwortlich. Darüber hinaus führte unser Expertenteam die bauaufsichtlichen Abnahmen für alle Montagezustände durch und überwachte den Einschub der Überbauten vor Ort.

Die Saaletalquerung ist eine der bedeutendsten Talbrücken Mitteldeutschlands und ein Paradebeispiel für innovative Ingenieurkunst und gestalterische Sensibilität. Mit einer Gesamtlänge von 1.226 Metern und einer Höhe von bis zu 65 Metern fügt sich die Hybridkonstruktion aus Spannbeton- und Stahlverbundbauweise harmonisch in die landschaftlich reizvolle Umgebung des Saaletals ein.

Die Planung und Umsetzung des Projekts stellte hohe Anforderungen an die Ingenieurteams. Der zentrale Teil der Brücke, ein gevouteter Spannbetonhohlkasten mit einer maximalen Stützweite von 130 Metern, wurde im Freivorbau errichtet. Gleichzeitig entstanden die nördlichen und südlichen Brückenabschnitte im Taktschiebeverfahren. Diese Stahlverbundüberbauten wurden mit dem Spannbetonüberbau monolithisch zu einem fugenlosen hybriden Tragwerk verbunden. Die Bauweise ermöglichte eine ressourcenschonende Realisierung ohne den Einsatz von Hilfsstützen im sensiblen Naturschutzgebiet des Saaletals.

 

Die Jury würdigt Baukultur und Nachhaltigkeit

Der Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr wird von der Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure e. V. (BSVI) alle zwei Jahre verliehen. Mit der Auszeichnung werden Projekte gewürdigt, die nicht nur technisch überzeugen, sondern auch einen kulturellen und gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Die Saaletalquerung wurde in der Kategorie „Baukultur“ ausgezeichnet, die den Fokus auf gestalterische Qualität, nachhaltige Bauweise und harmonische Einbindung in die Umgebung legt.

Die Jury lobte die Saaletalquerung für ihre schlanken, gegliederten Pfeiler, die sich ästhetisch in die markante Landschaft des Saaletals mit seinen Muschelkalkfelsen und Weinbergen einfügen. Besonders hervorgehoben wurde auch die ressourcenschonende Bauweise, die auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Natur abzielt. Die Ausbildung als Hybridtragwerk sowie der Einsatz von 3D-Planungsmodellen unterstreichen die Innovationskraft des Projekts.

Durch die Kombination aus technischem Anspruch, innovativer Hybridbauweise und gestalterischer Einbindung setzt die Saaletalquerung neue Maßstäbe im Brückenbau.

 

Der Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr

Seit 2013 zeichnet die BSVI mit dem Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr herausragende Projekte im Bereich Straßenbau und Verkehrswesen aus. Der Preis wird in den drei Kategorien „Baukultur“, „Innovation | Digitalisierung“ und „Neue Mobilität“ verliehen und soll die Leistungen von Ingenieurinnen und Ingenieuren stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.

Die diesjährige Wettbewerbsrunde verzeichnete mit 85 Einreichungen einen neuen Rekord. Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren nominierte die Jury jeweils drei Finalisten pro Kategorie, die ihre Projekte in einer feierlichen Präsentation vorstellten. Die Jury, bestehend aus in der Fachöffentlichkeit bekannten Persönlichkeiten, bewertete die Projekte nach ihrer technischen Innovation, gestalterischen Qualität und ihrem Beitrag zur nachhaltigen Mobilität.

Die BSVI vertritt die vierzehn Vereinigungen der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (VSVI), in denen in ganz Deutschland über 15.000 Ingenieurinnen und Ingenieure aus Ingenieurbüros, Bauindustrie und Baugewerbe, Forschung und Lehre, staatlichen und kommunalen Bauverwaltungen und Verkehrsbetrieben zusammengeschlossen sind. Sie zählt damit zu den größten Ingenieurverbänden in der Bundesrepublik Deutschland.

 

Ein Dank an das Team und alle Beteiligten

KREBS+KIEFER freut sich außerordentlich über diese bedeutende Auszeichnung und sieht sie als Anerkennung für die hervorragende Teamarbeit und das Engagement aller Beteiligten. Unser Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen, unseren Projektpartnern sowie den Auftraggebern, die dieses anspruchsvolle Bauprojekt ermöglicht haben.