Kelchstütze im zukünftigen Tiefbahnhof Stuttgart 21 © KREBS+KIEFER

Von der Planprüfung zur umgesetzten Kelchstütze – Baustellenbegehung des DB Projektes Stuttgart 21

[Stuttgart, 27.08.2021] 1994 wurde das Projekt Stuttgart 21 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das kontrovers diskutierte Verkehrs- und Städtebauprojekt beinhaltet diverse unterirdische Eisenbahnstrecken sowie Personenverkehrsstationen und einen neuen Hauptbahnhof. Ziel eines der umfassendsten Bahnprojekte Europas ist es, einen leistungsfähigeren Eisenbahnknoten zu schaffen.

KREBS+KIEFER ist als Teil der Ingenieurgemeinschaft German RailGroup S21 PP/PLM bereits seit Baubeginn 2009 im Projekt tätig und trägt dazu bei, dem Projekt der DB zusehends Kontur zu verleihen. In den Planfeststellungsabschnitten „Tiefbahnhof“, „Flughafenanbindung“, „Zuführung Feuerbach und Bad Cannstatt“ werden Prüfleistungen sowie die Gestellung der Bauvorlageberechtigten nach VV BAU für die Fachrichtungen konstruktiver Ingenieurbau, Tunnelbau, Hochbau und Oberbau erbracht.

Der Bereich des zukünftigen Tiefbahnhofs des Projektes Stuttgart 21 ist architektonisch besonders herausragend. Den aktuellen Stand der Baumaßnahme der Tunnelrohre mit angrenzendem Verzweigungsbauwerk und Bahnhofsgebäude haben Herr Dipl.-Ing. Peter Rothenhöfer, Geschäftsführer bei KREBS+KIEFER und weitere Kolleginnen und Kollegen bei einer Baustellenbegegnung am 17.08.2021 in Augenschein genommen. Insgesamt 17 Fachingenieurinnen und Ingenieure sind für die formale und fachtechnische Prüfung der Ausführungsplanung zuständig. Als Bauvorlagenberechtigte sowie durch die Ausübung der Prüftätigkeiten stellen Sie qualifiziert eine externe Qualitätssicherung bereit. Die tatsächliche Umsetzung der geplanten und geprüften Bauteile zu sehen ist auch für erfahrene Ingenieure stets beeindruckend. Die Kelchstützen, die sowohl statisch das Bahnhofsdach tragen, als auch durch ihre besondere Form die Bahnhofshalle mit Tageslicht versorgen, sind beispielhaft für die hohen technischen Herausforderungen innerhalb des Bauvorhabens. Die Kelche sind mit einer Gesamthöhe von 12 Metern und einem Durchmesser von 32 Metern einmalig was Planung und Ausführung angeht. So nimmt beispielsweise die Bewehrung der Betonschalenkonstruktion einer Stütze aktuell etwa drei Monate in Anspruch – für jedes Unikat wird individuell die Schalung und Bewehrung angepasst. Das Team von KREBS+KIEFER hat auch die Pläne dieser anspruchsvollen Bauteile geprüft und nach VV-Bau freigegeben.

 

Seit 2020 stellt KREBS+KIEFER zudem die Bauvorlageberechtigten sowie die Planprüfer für den unter Denkmalschutz stehenden Bonatz-Bau. Das Empfangsgebäude, welches 1923 fertig gestellt wurde, bleibt bestehen und wird vollständig modernisiert. Die prägnante Erscheinung im Stadtbild der Landeshauptstat Stuttgart wird dabei unverändert beibehalten. Der weitestgehende Erhalt sowie die Einbindung des Bonatz-Baus mit seinem signifikanten Turm ist einer der Aspekte, den die 32-köpfige Jury 1997 bei der Auswahl des Entwurfes von ingenhoven architects zur Neugestaltung des Hauptbahnhofs hervorhob.

 

Die Inbetriebnahme des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm ist für 2025 vorgesehen. Der neugeordnete Bahnknoten würde somit voraussichtlich noch vor Weihnachten 2025 durch die ersten planmäßigen Züge befahren werden.

 

Weiterführende Links

 

+ Artikel | KREBS+KIEFER (kuk.de)

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+ Der neue Bonatzbau