Abbruch des nördlichen Zentralbauwerks © KREBS+KIEFER

5.500 m³ Stahlbeton in 56 Stunden: Voller Einsatz beim Abbruch von zwei Brücken am Darmstädter Kreuz

(Darmstadt, 07.01.2021): Weil sie nicht mehr die Mindeststandards erfüllen, muss ein Großteil der Brückenbauwerke in Deutschland saniert oder abgerissen und neugebaut werden. Dazu gehören auch die Brückenbauwerke des Darmstädter Kreuzes. Am ersten Dezemberwochenende (04. – 07.12.2020) begann der erste Teil der Abbrucharbeiten. KREBS+KIEFER ist mit der Bauoberleitung (BOL), der örtlichen Bauüberwachung (BÜ) sowie der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo) beauftragt.

Als wichtiger Schnittpunkt der Autobahnen A 5 und A 67 muss das Darmstädter Kreuz nach rund 60 Jahren aufgrund altersbedingter Schäden erneuert werden. Bis zur geplanten Fertigstellung Ende 2023 müssen die vier alten Brückenbauwerke (Nordrampe, Südrampe und das aus zwei Teilen bestehende Zentralbauwerk) weichen. Der Abriss der Nordrampe sowie der des nördlichen Teils des Zentralbauwerkes läuteten am ersten Dezemberwochenende 2020 den Beginn der Abbrucharbeiteten ein. Die aus ca. 5.500 m³ Stahlbeton bestehenden Konstruktionen wurden von der Firma Kolb aus Aschaffenburg als Nachunternehmer der Firma Eiffage Infra Südwest (vormals Faber Bau) abgebrochen. Der Verkehr von der Richtungsfahrbahn Basel-Köln wurde bereits vor den Abbrucharbeiten auf das südliche Zentralbauwerk umgelegt.

Während der 56-stündigen Vollsperrung wurde mit den vorbereitenden Maßnahmen für den Abbruch begonnen. Dazu gehörten unter anderem der Rückbau der Schutzeinrichtungen sowie das Herstellen von Fallbetten aus ca. 60 cm Sand. Für den Abbruch der Nordrampe und des nördlichen Zentralbauwerks waren Bagger mit Hydraulikscheren, Meißeln und Zangen im Einsatz. Der Abbruch der Bauwerke wurde in vier Schritten durchgeführt:

1.Rückbau der Kragarme

2.Rückbau des Überbaus

3.Rückbau der Pfeiler und Widerlager

4.Rückbau der Pfeilerfundamente

Die Nordrampe wurde von beiden Seiten (Nord und Süd) abgebrochen. Da auf dem angrenzenden südlichen Zentralbauwerk der Verkehr floss, konnte beim nördlichen Zentralbauwerk nur von einer Seite (Nord) abgebrochen werden. Um ein seitliches Kippen zu verhindern, wurden vorab Kippsicherungen und Längsfesthaltungen eingebaut. Zur Vorbereitung des Rückbaus der Kragarme wurden vier Öffnungen im südlichen Bereich des Überbaus hergestellt. Anschließend wurde der Überbau von Steg zu Steg und Feld für Feld, von Nord zwischen den Hohlkörpern des Überbaus nach Süd gleichmäßig von je vier Baggern abgebrochen.

Parallel zu den Abbrucharbeiten wurden die Abbruchmassen im Baufeld außerhalb der Autobahn zwischengelagert. Nach Abschluss der Abbrucharbeiten wurden die Fallbette zurückgebaut, die Fahrbahn gereinigt, die Verkehrsführung wiedereingerichtet und anschließend die Verkehrsfreigabe nach erfolgter Befahrung erteilt. Die Abbrucharbeiten verliefen nach Plan und ohne besondere Vorkommnisse.

Die neue Nordrampe und das neue Bauwerk des südlichen Overflys werden voraussichtlich Ende 2021 fertig sein. Das Zentralbauwerk folgt zwei Jahre später. Bis zur Fertigstellung stehen zwei weitere Wochenendsperrungen an, um das Zentralbauwerk Süd und nachgelagert den südlichen Overfly abzubrechen. Auftraggeber des Projekts war bis Dezember 2020 Hessen Mobil und anschließend Die Autobahn GmbH des Bundes. An den Erfolg und die Leistung der ersten Abbrucharbeiten soll im weiteren Verlauf der Gesamtmaßnahme angeknüpft werden.