Blick vom Brückendeck in Richtung Schwedendamminsel

Weinbergbrücke über die Havel in Rathenow eröffnet

Unter großem öffentlichen Interesse fand am 15. Oktober 2014 die Einweihung und Namensgebung der Weinbergbrücke in Rathenow statt. Die 348m lange Fußgängerbrücke dient bei der Bundesgartenschau 2015 als Verbindung zwischen dem Optikpark und dem Areal am Weinberg.

Unter großem öffentlichen Interesse fand am 15. Oktober 2014 die Einweihung und Namensgebung der Weinbergbrücke in Rathenow statt. Die 348m lange Fußgängerbrücke dient bei der Bundesgartenschau 2015 als Verbindung zwischen dem Optikpark und dem Areal am Weinberg.

Das Grundkonzept des anspruchsvollen Bauwerks wurde im Rahmen des 154. Schinkelwettbewerbes im Jahr 2009 ermittelt. Dabei setzte sich der Vorschlag Hamburger Bauingenieur- und Architekturstudenten für einen S-förmig geschwungenen Steg mit zwei geneigten Bögen über der Havel und dem Havelaltarm „Hellers Loch“ als Siegerentwurf durch.

Das Brückendeck besteht aus einem schlanken Stahlhohlkasten, welcher von insgesamt 14 Y-förmigen Stahlstützen getragen wird. Im Bereich der größten Stützweiten über der Havel und Hellers Loch ist das Deck jeweils einseitig über Hängeseile mit einem unter 25° geneigten, exzentrisch angeordneten Bogen verbunden. Um die Querbiegung des Bogens zu minimieren, sind die Hänger über radial am Deck angeordnete Stahlkonsolen angeschlossen. Der betongefüllte Stahlbogen endet auf Höhe des Brückendecks. Der Bogenschub wird durch ein vorgespanntes Seil kurzgeschlossen.

Alle Stützen sowie die beiden Widerlager am Weinberg und am Optikpark sind unverschieblich mit dem Brückendeck verbunden. Die Weinbergbrücke ist somit ein integrales Bauwerk ohne Fugen und Lager.

Aufgrund der schlanken und leichten Bauweise liegen einige Eigenfrequenzen der Brücke im kritischen Frequenzbereich für Fußgänger. Zur Vermeidung von übermäßigen Schwingungen und Gewährleistung eines hohen Nutzungskomforts wurden daher Schwingungstilger in Hohlkammern im Brückendeck angeordnet.

KREBS+KIEFER hat im Auftrag der Stadt Rathenow die statisch-konstruktive Prüfung aller Ausführungsunterlagen des Bauwerks einschließlich der Werkstattpläne und der Montagestatik sowie ingenieurtechnische Kontrollen vor Ort durchgeführt. Zuständiger Prüfingenieur war Herr Dr.-Ing. Hans-Gerd Lindlar. Die Bearbeitung wurde von Herrn Dipl.-Ing. Toralf Zeißler als Projektleiter und Herrn Dipl.-Ing. (FH) M.Eng. Karsten Jacob übernommen.

Auch in der Vergangenheit war KREBS+KIEFER bereits für die Stadt Rathenow tätig. Im Jahre 2006 wurde KREBS+KIEFER unter anderem für die Landesgartenschau in Rathenow mit der Planung der Steganlage zur Unterführung der B188 beauftragt und erhielt dafür im Rahmen des Brandenburgischen Ingenieurbaupreises eine Anerkennung.